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Analysen und stellungnahmen | Privatsektorförderung im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit

Einführung

Monika Egger und Gérard Perroulaz
p. 23-24

Volltext

1Die Bedeutung des Beitrages der Privatwirtschaft zur Förderung der Entwicklung im Süden und im Osten tritt immer stärker ins Bewusstsein sowohl der Entwicklungsakteure des Nordens als auch der Partner im Süden, und der Stellenwert der Privatsektorförderung nimmt in den internationalen Organisationen (Weltbank, UN-Organisationen) wie in den nationalen Entwicklungsagenturen zu. Wie reagieren die angesprochenen Privatunternehmen, besonders auch die Klein- und Mittelbetriebe (KMU) auf die Aufforderung zu vermehrtem Engagement in Entwicklungs- und Transitionsländern ? Welche Ansätze und Instrumente stehen zur Diskussion, und welche Erfahrungen werden mit ihnen gemacht ? Diesen Fragen gehen die Beiträge dieses Dossiers nach, ohne darauf abschliessende Antworten zu finden, da die hier vorgestellten Instrumente innovativen Charakter haben und noch in den Anfängen stecken.

2Das Dossier enthält drei Teile : In Teil 1 stellen wir die Ansätze des seco vor, in Teil 2 die Privatsektorförderung der DEZA und den Ansatz einer NRO im Bereich der Bankgarantien (Rafad). Teil 3 leuchtet die schweizerischen Direktinvestitionen in die Entwicklunglungsländer aus, präsentiert die Regelung der Privatinvestitionen auf der OECD-Ebene und stellt in einem weiteren Beitrag die Frage nach der sozialen Verantwortung der Wirtschaft zur Förderung der nachhaltigen Entwicklung.

3In der Schweiz haben sowohl die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) wie auch das Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) neue Instrumente zur Förderung der privaten Unternehmen in den Entwicklungs- und Transitionsländern entwickelt. Diese sind z.T noch neu und haben innovativen Charakter. Wir stellen den Ansatz des seco in Form einer Präsentation des neuen Instrumentensets vor und präsentieren die Wiedergabe eines Rundtischgeprächs über die ersten Erfahrungen, welche bei der Einrichtung der Institutionen sowie mit den ersten finanzierten Projekten gemacht wurden.

  • 1 Botschaft über die Weiterführung und Neuausrichtung der wirtschafts- und handelspolitischen Massnah (...)

4Die Botschaft des Bundesrates zum fünften Rahmenkredit für die wirtschafts- und handelspolitischen Maßnahmen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco) von 19961 hat eine Reihe von neuen Instrumenten zur Förderung des Privatsektors und des Technologietransfers vorgestellt, die innovativen Charakter haben und welche u.a. die schweizerische Privatwirtschaft zu Engagement in Form von Partnerschaften und Investitionen in ärmere Entwicklungsländer einlädt. Dazu gehören die schweizerische Gesellschaft für Entwicklungsfinanzierung (SDFC) inklusive Risikokapitalfonds, SOFI (Swiss Organisation for Facilitating Investments) inklusive Studienfinanzierungsfonds sowie die Cleaner Production Centers (CPC). Diese drei Instrumente haben alle das Ziel, den privaten Sektor in den Entwicklungs- und Transitionsländern zu fördern und dadurch zur Entwicklung der Länder sowie deren besserer Integration in den Weltmarkt beizutragen.

5Die im Rahmen dieses Dossiers vorgestellten und diskutierten Instrumente sind erst seit wenigen Jahren Operationen. Somit ist der Erfahrungshorizont noch kurz und im Oktober 2000 lagen keine schriftlichen Analysen und Evaluationsergebnisse über die Wirkungsweise der drei Instrumente vor. Weil diese Erfahrungen noch nicht in schriftlicher Form aufgearbeitet und zugänglich sind, haben wir Fachleute, die mit diesen Instrumenten arbeiten oder diese kritisch begleiten, zum Gespräch an den runden Tisch eingeladen und sie gebeten, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen, bevor die Arbeiten zur Redaktion der Botschaft zum sechsten Rahmenkredit in Angriff genommen werden. Der fünfte Rahmenkredit läuft voraussichtlich Ende 2001 aus und die Botschaft zum sechsten Rahmenkredit wird über die Erfahrungen berichten. Bis dahin werden auch einzelne Instrumente (SOFI) und ausgewählte Projekte evaluiert sein und die notwendigen Erkenntnisse bringen, ob die entwickelten neuen Instrumente in ihrer heutigen Form weitergeführt werden sollen, oder ob Anpassungen und Kurskorrekturen notwendig sind.

6Von besonderer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die Ausarbeitung von Impaktindikatoren zur Messung des Beitrages der einzelnen Instrumente an die Entwicklung.

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Anmerkungen

1 Botschaft über die Weiterführung und Neuausrichtung der wirtschafts- und handelspolitischen Massnahmen, Bern Mai 1996.

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Zitierempfehlung

Papierversionen:

Monika Egger und Gérard Perroulaz, „Einführung“Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik, 20 | 2001, 23-24.

Online-Version

Monika Egger und Gérard Perroulaz, „Einführung“Schweizerisches Jahrbuch für Entwicklungspolitik [Online], 20 | 2001, Online erschienen am: 01 September 2012, abgerufen am 15 März 2025. URL: http://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/sjep/824; DOI: https://0-doi-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/10.4000/sjep.824

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Autoren

Monika Egger

Ökonomin/Konsulentin im Bereich Wirtschaft und Entwicklung.

Weitere Artikel des Autors

Gérard Perroulaz

Forschungsbeauftragter am IUED, Genf.

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Urheberrechte

Der Text und alle anderen Elemente (Abbildungen, importierte Anhänge) sind „Alle Rechte vorbehalten“, sofern nicht anders angegeben.

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