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Historiographie
Los estudios sobre la República romana en la actualidad en España, Francia, Italia y Alemania

Die politische Kultur der römischen Republik in der deutschen Forschung

Martin Jehne
p. 53-73

Résumés

Cet article examine la recherche allemande sur la République romaine, en étudiant les lignes de recherches et les nouvelles perspectives développées surtout après le grand tournant que fut l’ouvrage Res publica amissa de C. Meier.

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Notes de la rédaction

L’article a été publié une première fois dans Trivium, 31, 2020. Le Comité de rédaction d'Anabases remercie chaleureusement la revue Trivium, revue franco-allemande de sciences humaines et sociales, et en particulier Hinnerk Bruhns d'avoir autorisé cette republication. Pour la version française : https://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/trivium/7242. Pour la version allemande : https://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/trivium/7246

Texte intégral

  • 1 Meier 1966; ²1980. – Dem Charakter dieses Berichts über die deutsche bzw. deutschsprachige Forsch (...)
  • 2 Mommsen 1976; 1887/8³; Gelzer 1912 (Nachdruck 1962); Strasburger 1931; 1953 (²1968); zu Heuß unte (...)
  • 3 Zur Bedeutung gerade von Mommsen und Gelzer für die Erforschung der römischen Republik allgemein (...)
  • 4 Vgl. Heuss 1956; 1973.

1Am Anfang war „Res publica amissa“.1 Natürlich begann die deutsche Forschung zur römischen Republik nicht erst mit diesem herausragenden Werk Christian Meiers, und er selbst bezog durchaus wichtige Impulse vor allem von Theodor Mommsen, Matthias Gelzer, Hermann Strasburger und Alfred Heuß,2 deren Werke auch außerhalb Deutschlands geschätzt und breiter rezipiert wurden.3 Dennoch markiert Meiers Buch „Res publica amissa“ einen Perspektivenwandel und damit einen Einschnitt, der bis heute nachwirkt. In seinem Bemühen, besser zu verstehen, warum denn die römische Republik untergegangen ist, konturierte Meier die politische Praxis neu. Auch er maß den – von Gelzer so benannten – „Nah- und Treuverhältnissen“, d.h. den Beziehungen zwischen Patronen und Clienten einerseits und den Solidaritäten der Familie und der Freundschaft auf der Ebene der sozial Gleichgestellten andererseits, eine große Bedeutung bei; aber er legte überzeugend dar, daß dieses System der Austauschbeziehungen sich wandelte und im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. keineswegs mehr in der Lage war, eine hohe Berechenbarkeit von Wahlen und anderen wichtigen Entscheidungen zu garantieren. So war die römische Politik von einem ständigen Bemühen durchzogen, in situativen Koalitionen die nötige Unterstützung zu organisieren. Die Politik verlangte also permanente Geschäftigkeit und hohe Beweglichkeit. Die stabileren Faktionen, die man früher aus den Verwandtschafts- und Austauschgemeinschaften herauszulesen pflegte, waren in der späten Republik nicht vorhanden – jedenfalls nicht in dem Umfang, der erforderlich gewesen wäre, um sich im konkreten Fall auf das Durchsetzungsvermögen der eigenen Parteiung verlassen zu können. Zugleich hatte die enorme römische Expansion massive Rückwirkungen auf die Institutionen, aber auch auf das Verhalten von Gruppen und Individuen. Da man gleichzeitig an den gewachsenen Verfahrensweisen und Machtverteilungen festhielt, wurde die Ordnung des Gemeinwesens massiv überdehnt – Meier spricht hier von der Extensivierung der res publica. Als eine Folge dieser Extensivierung beobachtete Meier ein in der Führungsschicht durchaus verbreitetes Unbehagen in Bezug auf die politischen Verhältnisse, ohne daß diese Negativsicht grundsätzlichere Reformideen oder gar einen stärkeren Veränderungswillen hervorgebracht hätte. Für diese Lage prägte Meier den neuen Begriff der „Krise ohne Alternative“, den er statt des von Mommsen herrührenden, von Heuß aber theoretisch fundierten Revolutionsbegriffs für die Lage der nachsullanischen Republik verwenden wollte.4

  • 5 Raaflaub 1974; Bruhns 1978.
  • 6 Rilinger 1976.
  • 7 Rilinger 1982.
  • 8 Bruhns 2003.
  • 9 Nippel 1988; vgl. auch eine darauf aufbauende englische Version 1995.
  • 10 Hölkeskamp 1987 (²2011). Hölkeskamp ist nicht im formalen Sinne ein Schüler Meiers: er hat zwar u (...)

2Meier hatte eine Reihe von Schülern, ohne selbst im verengenden Sinne Schule zu bilden, d.h.: Interessen und Zugriffsweisen seiner Schüler waren sehr unterschiedlich. Für die späte römische Republik sind zunächst Kurt Raaflaub und Hinnerk Bruhns zu nennen, die wesentliche Arbeiten über den Ausbruch des Bürgerkrieges und die Spaltung der Führungsschicht vorlegten, welche zweifellos von dem starken Interesse Meiers an Caesars Bedeutung für den Untergang der Republik angeregt waren.5 Rolf Rilinger untersuchte die Rolle des Wahlleiters und widerlegte gründlich die verbreitete Vorstellung, hier stünde der römischen Führungsschicht ein jederzeit einsetzbares Mittel zur Verfügung, einem unerwünschten Wahlergebnis entgegenzusteuern.6 Auch analysierte er die konkurrierenden Begriffe der „Revolution“ und der „Krise ohne Alternative“ und konnte dabei die Vorzüge der Meier’schen Neuschöpfung herausarbeiten.7 Hinnerk Bruhns griff in einem Artikel zur Geschichte des Krisenbegriffs einerseits weit über die Altertumswissenschaften hinaus, andererseits verdeutlichte er, daß die Anwendungen auf die Verhältnisse der späten römischen Republik oft wenig reflektiert sind, woraus die Bedeutung von Meiers Innovation umso klarer hervorgeht.8 Wilfried Nippel beschäftigte sich mit der öffentlichen Ordnung in Rom und zeigte überzeugend, wie ein traditionelles Normensystem, das nicht nur die Gebildeten, sondern auch die einfachen Bürger internalisiert hatten, dafür sorgte, daß trotz aller Konflikte einerseits die Rituale der politischen Kommunikation meistens störungsfrei abliefen, andererseits aber auch massive Konflikte nur selten in Gewalt umschlugen und schon gar nicht auf eine grundlegende Änderung der politischen Strukturen abzielten. Zudem konnte er auf dieser Basis auch deutlich machen, daß die plebs bei starken Normverletzungen durchaus spontan und eigenständig handlungsfähig war und nicht in all ihren Reaktionen von Rädelsführern aus der Oberschicht gesteuert wurde.9 Angeregt von Meiers Forschungen zur Republik rekonstruierte und analysierte Karl-Joachim Hölkeskamp die Formierungsphase der römischen Nobilität in der frühen und mittleren Republik und erhellte die Entstehung von Regeln und Strukturen, die dann in späteren Zeiten als unumstößliche Kernelemente der republikanischen Ordnung galten.10

  • 11 Vgl. dazu Martin 2009 (zuerst 1982); dazu auch Schmitz 2009: 9-10.
  • 12 So die brillante Formel von Martin (1994).
  • 13 Vgl. z.B. Linke 1998; 2006; 2014; Harders 2010.
  • 14 Vgl. für die Aktivitäten der auslaufenden Arbeitsstelle die Website der Akademie http://www.sklav (...)
  • 15 Alföldy 11976, ²1979, ³1984, 42011.
  • 16 Finley 1973/²1984 (die erste englische Fassung und die erweiterte). Eine deutsche Übersetzung ers (...)
  • 17 Schneider 1974; vgl. auch seine Darstellung des Untergangs der römischen Republik, Schneider 1977 (...)

3Zu der Zeit, als Christian Meier sein neues Verständnis römischer Politik vorstellte, begann die Sozialgeschichte zum Schwerpunkt der Geschichtswissenschaften allgemein zu werden, und davon blieb die Alte Geschichte nicht unberührt. Überhaupt interessierte man sich vermehrt für diejenigen Gruppen, die nicht im Rampenlicht der Geschichte zu stehen pflegen. Bemerkenswert sind die Impulse, die Jochen Martin dieser Forschungsrichtung mit seiner Hinwendung zur Historischen Anthropologie verlieh (für die an der Universität Freiburg, wo Martin lange lehrte, ein breit interdisziplinär arbeitendes Institut gegründet wurde).11 Er forschte und koordinierte Forschung über Kindheit, die Stellung des Vaters allgemein in der Antike, über Männer- und Frauenrollen und überhaupt über die Familie und bemühte sich so, dem Kern einer im eigentlichen Sinne „Historischen“ Anthropologie auf die Spur zu kommen: dem „Wandel des Beständigen“.12 Das Interesse an Familienstrukturen und ihrer gesellschaftlichen Bedeutung ist nach wie vor groß.13 Darüber hinaus geriet verstärkt die Sklaverei in den Blick der Forschung, für die es schon seit 1950 eine Forschungsstelle an der Akademie in Mainz gab, die prononciert deshalb gegründet worden war, um dem marxistischen Focus auf die sog. Sklavenhaltergesellschaften etwas an die Seite zu stellen oder gar entgegenzusetzen.14 Insgesamt beschäftigte sich die oft prosopographisch orientierte Sozialgeschichte der Zeit eher mit den Oberschichten der Kaiserzeit, für die mit den Inschriften ein umfangreicher Quellenbestand zur Verfügung stand, doch als Géza Alföldy 1976 seine „Römische Sozialgeschichte“ herausbrachte, behandelte er selbstverständlich auch die römische Republik.15 Die lange wenigen Spezialisten überlassene Wirtschaftsgeschichte wurde nun auch für die Antike wieder vermehrt betrieben, wobei hier die Anregungen von Moses Finley zweifellos eine bedeutende Rolle spielten.16 In Deutschland war es vor allem Helmuth Schneider, der sich darum bemühte, wirtschaftsgeschichtliche Perspektiven auch für die römische Republik stärker in den Vordergrund zu rücken.17

  • 18 Bleicken 1955, ²1968.
  • 19 Bleicken 1975.
  • 20 Meier 2015, 599 Anm. 11.
  • 21 Lundgreen 2011. S. auch Lundgreen 2014.

4Angesichts der langen staatsrechtlichen Tradition der Republikforschung in Deutschland ist es nicht verwunderlich, daß dies ein wichtiges Arbeitsfeld blieb. Der herausragende Vertreter dieser Richtung war Jochen Bleicken, der aber schon in seiner Dissertation über das Volkstribunat der mittleren Republik neben den eher staatsrechtlichen Elementen die politische Rolle dieses Amtes und seiner Inhaber ins Zentrum rückte, indem er die Bindung an den Senat und die weitgehend kooperative Haltung der Tribune in dieser Epoche als ein außerrechtliches Phänomen herausarbeitete.18 In seinem Werk über die römische Gesetzgebung sortierte er die Beschlüsse der römischen Volksversammlungen nach ihrem situationsgebundenen oder normativen Charakter auseinander und konzeptualisierte die Gesetzesflut der späten Republik als eine Versteifung, mit der die außerrechtlichen persönlichen Bindungen egalitärer und hierarchischer Art, der Kern der aristokratischen Ordnung, in ihrem Spannungsverhältnis zu entpersonalisierten Vorschriften vermehrt unter Druck gerieten.19 Die Gegenüberstellung von Rechts- und Sozialordnung hat Christian Meier jedoch kritisiert.20 Zudem hat Christoph Lundgreen mittlerweile mit seiner Unterscheidung zwischen Regeln und Prinzipien verdeutlicht, wie die römische Republik teilweise mit weichen Normen operierte, die im Einzelfall beiseite geschoben werden konnten, ohne ihren normativen Charakter einzubüßen.21

  • 22 Nicolet 1976; ²1979; amerikanische Fassung 1980; Veyne 1976 (gekürzt auf Deutsch 1988).
  • 23 Cf. Jehne 2006b, 12-13.
  • 24 Bruhns / David / Nippel (Hgg.) 1997.

5In Frankreich erschienen im Jahre 1976 zwei grandiose Werke: „Le métier de citoyen“ von Claude Nicolet und „Le pain et le cirque“ von Paul Veyne.22 In beiden spielten die eigentümlichen Beziehungen zwischen Volk und Eliten in Rom eine zentrale Rolle, aber die Schwerpunkte und Herangehensweisen waren sehr unterschiedlich. Dennoch kann man, so glaube ich, die Perspektiven und Deutungsansätze als einen „communicative turn“ in der Erforschung der römischen Geschichte bezeichnen.23 Die Rezeption in Deutschland war vorhanden, aber begrenzt, wobei Veynes Buch (wie auch andere seiner Bücher) ins Deutsche übersetzt wurde und daher bessere Chancen hatte als Nicolets Werk, dessen amerikanische Version möglicherweise öfter benutzt wurde als das französische Original. Dem Austausch zwischen der französischen und der deutschen Forschung zur römischen Republik, der immer zu wünschen übrig ließ, halfen Jean-Michel David, Hinnerk Bruhns und Wilfried Nippel auf die Sprünge: sie organisierten 1994 einen Kongress in Strasbourg, bei dem Beiträge zu Kernthemen der späten Republik vorgelegt wurden, die von einem Vertreter bzw. einer Vertreterin des jeweils anderen Landes kommentiert wurden.24 Differenzen wie Gemeinsamkeiten, vor allem aber auch Anknüpfungspunkte traten dabei deutlicher zutage.

  • 25 Millar 1977.
  • 26 Millars Aufsätze zur Republik (zuerst erschienen zwischen 1984 und 1995) sind zusammengestellt in (...)
  • 27 Vgl. für einen knappen Überblick Jehne 1995a.
  • 28 Jehne (Hg.) 1995.
  • 29 Es gab aber auch schon früher Auseinandersetzungen mit Millars Ideen, vgl. z.B. Burckhardt 1990; (...)

6Einen wesentlichen Impuls erhielt die Erforschung der römischen Republik allgemein und vielleicht besonders in Deutschland durch die Arbeiten von Fergus Millar seit 1984. Millar hatte sich zuvor vor allem mit der römischen Kaiserzeit und der Spätantike beschäftigt und mit dem systematischen Werk über den römischen Kaiser als Herrschaftsstruktur einen weiterhin zu den Grundlagenwerken gehörenden Klassiker verfaßt.25 Jetzt wandte er sich der Republik zu und begründete in einer Reihe von Aufsätzen seine neue Kernthese, daß es sich bei der römischen Republik entgegen der gängigen Sichtweise, daß das politische System als aristokratisch bzw. oligarchisch einzustufen sei, im Kern um eine Demokratie gehandelt habe.26 Seine Einschätzung basiert auf den unbezweifelbaren Tatsachen, daß Politik in Rom öffentlich vor den Bürgern erläutert und plausibilisiert werden mußte und daß die bindenden Entscheidungen in Volksversammlungen durch Abstimmung aller anwesenden Bürger getroffen wurden. Millars neue Deutung brachte Zustimmung und Widerspruch hervor,27 aber gerade für die Historiker/innen in Deutschland, deren Blick auf die römische Republik durch Meiers „Res publica amissa“ inspiriert war, war diese Klassifikation wenig einleuchtend. Auf dem Deutschen Historikertag in Leipzig 1994 wurde dann von Egon Flaig, Karl-Joachim Hölkeskamp und mir eine Sektion mit dem Titel „Demokratie in Rom? Die Rolle des Volkes in der Politik der römischen Republik“ abgehalten, deren Beiträge im nächsten Jahr als Buch publiziert wurden.28 Die Kritik an den Einschätzungen Fergus Millars wurde hier vor allem mit den Kategorien und Konzepten der politischen Kulturforschung begründet, und seither rückte das Thema wie der Ansatz in der deutschen Forschung zur römischen Republik immer mehr in den Vordergrund.29

7Egon Flaig hatte schon in seinem Buch über die Usurpationen der frühen Kaiserzeit eine bestimmte Form des Umgangs mit dem römischen Volk in Versammlungen als Konsensritual bezeichnet30. Damit bewegte er sich entlang der fundamentalen Unterscheidung der politischen Kulturforschung zwischen der Inhalts- und der Ausdrucksseite der Politik, die den Blick dafür öffnete, daß politische Systeme, die sich auf eine partizipierende Bürgergemeinschaft berufen, durchaus nicht so selten mit ritualisierten Kommunikationsakten in Versammlungen ‚des Volkes’ operieren. Dabei bestätigen die Eliten dem Volk seine Bedeutung und das Volk den Eliten deren präformierte Entscheidungsempfehlungen. Wenn dazu dann noch – wie im republikanischen Rom – eine Struktur der Personenwahlen existiert, in der keine politischen Konzepte, sondern nur mehr oder weniger ehrenhafte Persönlichkeiten zur Wahl stehen, von deren Amtsführung man normalerweise keine relevanten Differenzen zu erwarten hatte, dann ist die Bedeutsamkeit der konkreten Wahlentscheidung ohnehin nicht sehr hoch anzusetzen.31 Auf diesen Ansätzen, deren Quellen Karl-Joachim Hölkeskamp in seinem Beitrag zur Trivium-Ausgabe dieses Textes noch einmal knapp zusammengefaßt hat,32 bauten die Analysen des Funktionierens der römischen Republik in der Folgezeit auf. In dem Buch „Ritualisierte Politik“ von 2003, in dem Egon Flaig seine Forschungen zur römischen Republik systematisch zusammengebunden hat, werden die verschiedenen Anregungen deutlich, die gerade französische Soziologen und Historiker der Republikforschung in Deutschland gegeben haben.33 Unter den ritualisierten Formen der Kommunikation, die Flaig in seinem Buch analysiert hat, seien hier die zwingenden Gesten hervorgehoben – dem Trauergestus hat jetzt Christoph Degelmann eine eigene Monographie gewidmet.34 Jan Timmer hat gezeigt, wie weitreichend Konsenselemente in die Verfahren und Rituale im Senat eingebaut waren.35

  • 36 Hölkeskamp 1995; 2011; 2013a; 2013b; Jehne 2000; 2001/2003a; 2011; 2013b; Flaig 1995a; 2003; Pina (...)
  • 37 Mouritsen 2001; 2017.
  • 38 Jehne 2006b; 2011; 2013; Hölkeskamp 1995; 2006; 2013a; 2013b.
  • 39 Laser 1997; Tiersch 2009; Tröster 2013; Knopf 2018; in diese Richtung führt auch die neuere Forsc (...)
  • 40 Vgl. Jehne 2001/2003b; 2009b; 2010; 2013b. Zum ambitus Jehne 1995; Walter 2010; Beck 2019; Karata (...)

8Seit den späteren 1990er Jahren war die Frage nach der Rolle des römischen Volkes in der Politik der republikanischen Zeit ein zentraler Gegenstand der Republikforschung, national wie international. Während man in der englischsprachigen Forschung den Auffassungen von Millar zum Teil folgte, war man in Deutschland eher skeptisch. Ein wesentlicher Teil der Analysen fokussierte sich auf die contiones in ihrem doppelten Sinne als Versammlung und als Rede vor der Versammlung und damit auf die Performanz der Redner.36 Neue Bewegung kam in die Debatte, als Henrik Mouritsen seine These vorgestellt hatte, daß die römischen Volksversammlungen nicht nur deshalb nicht als demokratisches Element anzusehen seien, weil sie im wesentlichen eine Zustimmungsfunktion ausübten, sondern auch deshalb, weil das Volk im Sinne der weniger gutgestellten Bürger gar nicht anwesend war. Unter den in den contiones präsenten Zuhörern habe man mit einer Dominanz von Parteigängern aus der leisure class zu rechnen.37 Gegen diese Theorie, die einen Gegenpol zu Millars Auffassungen bildet, regte sich ebenfalls Widerstand, unter anderem mit dem Argument, daß bescheidene ökonomische Verhältnisse in der Vormoderne keineswegs bedeuteten, daß solche Bürger nie Zeit fanden, sich politische Reden anzuhören – zumal es in den contiones üblich war, daß die Redner den Anwesenden schmeichelten und das Letztentscheidungsrecht des Volkes betonten.38 Doch gibt es auch eine gewisse Bewegung gegen eine Unterschätzung des Einflusses des einfachen Volkes und gegen die der Überschätzung der Kontrolle von oben.39 Als Teil der näheren Betrachtung der Kommunikationsformen zwischen Ober- und Unterschicht in der stadtrömischen Politik wurden auch die komplexen Wahlverfahren und die Wahlkampfaktivitäten der Kandidaten, einschließlich des ambitus (der als illegal aufgefaßten Beeinflussung vor allem durch Geldzahlungen), vielfältig untersucht.40

9Mit dem Blick auf die Kommunikation zwischen der Elite und den einfacheren Bürgern gewannen auch andere Begegnungsstätten an Bedeutung. Egon Flaig hat betont, daß die Aktualisierung von Passagen aus Theaterstücken durch die versammelten Zuschauer als politische Meinungsäußerung bedeutsam war,41 zudem hat er sich mit der pompa funebris beschäftigt.42 Hans Beck und umfänglich Karl-Joachim Hölkeskamp haben den sog. „spatial turn“ aufgegriffen und die verschiedenen Arten von Prozessionen analysiert und mit der Erinnerungslandschaft in Rom verknüpft.43 Breit hat sich vor allem auch Uwe Walter der römischen Erinnerungskultur und den konkreten Formen des Umgangs mit der Vergangenheit gewidmet.44 Die Orientierung auf den mos maiorum ist u.a. von Wolfgang Blösel und Michael Stemmler untersucht worden, das Problem der Abweichungstoleranz ist von Jani Kirov behandelt worden.45 Die Censur mit ihrer besonderen Verpflichtung auf die Wahrung der Tradition hat Ernst Baltrusch untersucht; Rene Pfeilschifter hat den Census als Integrationsritual behandelt und aus dieser Perspektive verständlich machen können, warum der Census schon vor dem Ende der Republik mehr oder weniger abstarb: durch die gelockerten Vertretungsregeln waren die Angehörigen der Führungsschicht nicht mehr präsent, sondern schickten ihre Verwalter, so daß hier nicht mehr das ganze Volk erschien und Gemeinschaftsgefühle entwickeln konnte.46 Dem römischen Triumph hat Tanja Itgenshorst eine gründliche Analyse unter Konzentration auf die republikanischen Quellen gewidmet und die rituelle Struktur erhellt.47

  • 48 Hölkeskamp 2015.
  • 49 Hölkeskamp 2014; 2019b.
  • 50 Nebelin 2014.

102004 publizierte Karl-Joachim Hölkeskamp sein Buch „Rekonstruktionen einer Republik. Die politische Kultur des antiken Rom und die Forschungen der letzten Jahrzehnte“, das schon 2008 ins Französische, 2010 erheblich erweitert ins Englische, 2016 ins Italienische und 2019 ins Spanische übersetzt wurde. Schon allein diese Ausgaben in all den Sprachen, in denen die Altertumswissenschaften üblicherweise kommunizieren, zeigen den enormen Erfolg dieses neuen Meilensteins der Forschung, der eine umfassende Bestandsaufnahme bietet und gleichzeitig klar herausarbeitet, wie fruchtbar die Konzepte der politischen Kulturforschung für das Verständnis der römischen Republik gewesen sind. Seine Ansätze hat Hölkeskamp seither in programmatischen Artikeln etwa zu den performativen und räumlichen Komponenten der Prozessionen48 und zu Konkurrenz und Agonalität49 weiter vertieft. Dem senatorischen Konkurrenzraum und seinem Zusammenbruch am Ende der Republik hat Marian Nebelin eine begrifflich und analytisch eindrucksvolle Untersuchung gewidmet.50

  • 51 Meier 2015.
  • 52 Meier 1982.
  • 53 Meier 1978.
  • 54 Durch Analyse der zentralen Texte von Cicero (de legibus und de re publica) und Sallust (epistula (...)
  • 55 Bernett 1994. S. auch Jehne 2003b, dagegen jetzt Girardet 2018. Leider noch nicht publiziert ist (...)
  • 56 Bernett 2008. In dem Band hat Meier 2008 auf alle Beiträge zu seinen Themen und Werken geantworte (...)
  • 57 Winterling 2008.
  • 58 Blösel 2011; 2016. Leider liegt die umfassende Analyse Blösels noch nicht vor (Blösel in Vorberei (...)
  • 59 Ungern-Sternberg 1998.
  • 60 Walter 2009.
  • 61 Walter 2017.

11Christian Meiers bahnbrechendes Werk „Res publica amissa“ hat aber nicht nur die Forschung inspiriert, neu und intensiv darüber nachzudenken, wie und warum denn die Republik funktionierte, sondern vor allem auch darüber, inwieweit und warum sie nicht funktionierte – zumindest in ihren letzten Jahren. In der neuen Einleitung zur 2. Auflage des Werkes aus dem Jahre 1980, die in Trivium in gekürzter Form in französischer Übersetzung vorgelegt wurde (https://0-doi-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/​10.4000/​trivium.7041), hat Meier noch einmal neue Impulse gegeben, denn in seiner erneuten Reflexion wurde manches theoretisch stärker durchdrungen, was im Originalwerk eher deskriptiv notiert worden war. 2015 hat Meier zudem seine Vorstellungen von der „Ordnung der römischen Republik“ ausführlich zusammengefaßt.51 Seine eingehenden Forschungen über die Rolle Caesars, die in der umfangreichen Biographie von 1982 gipfelten,52 boten neben anderem auch eine Vertiefung der These von der „Krise ohne Alternative“, sah Meier doch bei Caesar, der zweifellos die Stellung eines Alleinherrschers erreichte, eine große Ratlosigkeit, was denn mit der dominierenden Stellung anzufangen sei – letztlich eine Fortsetzung der Alternativlosigkeit der alten Republik. Zudem hatte Meier an der Entwicklung der Theorie historischer Prozesse mitgearbeitet und seine Krise ohne Alternative als autonomen Prozeß in einem abstrakteren Konzept verortet.53 Das zeitgenössische Krisenbewußtsein der späten Republik wurde wieder stärker zum Thema. Nachdem Klaus Martin Girardet und Gustav Adolf Lehmann die Reformfähigkeit der Republik verteidigt hatten,54 analysierte Meiers Schülerin Monika Bernett das Krisendenken Ciceros,55 in einem Tagungsband zum Werk Christian Meiers dokumentierte sie dann die Verwendung des Begriffs der „Krise ohne Alternative“ in Meiers Werk.56 Aloys Winterling, ebenfalls ein Schüler Meiers, der sich überwiegend mit der Kaiserzeit beschäftigt hat, identifizierte in demselben Band bei Meier drei unterschiedliche Füllungen des Begriffs der Krise, von denen er eine, mit der ein massives Defizitempfinden, auf das mit verzweifelter Steigerung der vertrauten Aktivitäten reagiert wurde, charakterisiert ist, mit dem aus der Ethnologie übernommenen Begriff der „Involution“ bezeichnete.57 Diese Diagnose ist von Wolfgang Blösel von einer ganz anderen Seite her bestätigt worden. Er hat festgestellt, daß vor allem in der nachsullanischen Republik eine große Anzahl von Consuln und Praetoren die Übernahme einer Provinz ablehnten und damit auf möglichen militärischen Ruhm und materiellen Gewinn verzichteten.58 Es scheint eine Vorstellung vorgeherrscht zu haben, daß man sich von dem hektischen Politikbetrieb in Rom nicht länger entfernen könne, ohne an Einfluß einzubüßen. Anders hat Jürgen von Ungern-Sternberg einen nachlassenden Druck vonseiten des Reiches und überhaupt der Außenpolitik konstatiert, wodurch die römischen Aristokraten der Pflicht enthoben wurden, sich um der Verteidigung und Ausweitung des Reiches willen immer wieder miteinander zu arrangieren; statt dessen konnten sie sich jetzt ungehindert ihren Machtkämpfen im Inneren widmen und die Belange der einfachen Leute vernachlässigen.59 Uwe Walter hat die Kontingenzanteile in den Entwicklungen einer grundsätzlicheren Reflektion unterzogen,60 auch hat er unlängst ein wichtiges Überblickswerk verfaßt.61

  • 62 Vgl. dagegen etwa Jehne 2008; 2009a (unter Rückgriff auf Meiers Konzept der historischen Prozesse (...)
  • 63 M. Meier 2014. Vgl. dazu demnächst auch Jehne 2020 (im Druck).
  • 64 Timmer 2017.

12Der Einschätzung Christian Meiers, daß Caesars Herrschaft keine Pers­pektive zur Überwindung der Krise aufweist,62 hat Mischa Meier einen neuen Ansatz entgegengesetzt. Mit Hilfe der Unterscheidung von Diskurs und Handlungsrahmen hat er für Caesar konstatiert, im Handlungsrahmen sei die Monarchie, die Überwindung der republikanischen Krise, schon dagewesen, während sie im Diskurs noch lange unsagbar blieb.63 Zudem hat Jan Timmer die Kategorie „Vertrauen“ in die Debatte um die Krise der Republik eingeführt und als mögliche Komponente im Untergangsszenario diskutiert, wobei es – wie er selbst hervorhebt – angesichts der Quellenlage schwer zu entscheiden ist, ob die Bürgerkriege seit den 40er Jahren des 1. Jh.s v.Chr. stärker Folge oder stärker Ursache des Vertrauensverlustes waren.64

  • 65 Klingenberg 2012.
  • 66 Künzer 2016; Blochmann 2017.
  • 67 Kröss 2017.

13Nach all den lebendigen Diskussionen in den letzten Jahrzehnten ist die römische Republik weiterhin aktuell in der althistorischen Forschung in Deutschland, wenn auch vielleicht nicht mehr im vergleichbaren Ausmaß wie noch vor einigen Jahren. Dafür gibt es eine Reihe von Werken zur frühen Kaiserzeit, die durchaus auch von Ansätzen der politischen Kulturforschung inspiriert sind. Die Untersuchung von Andreas Klingenberg über den sozialen Abstieg in der Kaiserzeit geht der vermehrten Beschäftigung mit Verlierern in der römischen Republik voraus.65 Mit dem römischen Senat der Kaiserzeit beschäftigen sich Isabelle Künzer, die eine spezifische Kultur der Konkurrenz herausarbeitet, und Simone Blochmann, die dezidiert die „politische Kultur im Senat der frühen Kaiserzeit“ – so der Untertitel – analysiert.66 Die Rolle des Volkes, die ja lange ein prominentes Thema bei der Erforschung der politischen Kultur der Republik gewesen ist, hat Katja Kröss für die Kaiserzeit untersucht.67

  • 68 Vgl. vorläufig Lundgreen 2014.

14Wenn man spekuliert, wie sich die Perspektiven und Ansätze weiter entwickeln werden, dann kann man sicher damit rechnen, daß die Verhaltensregeln der römischen Kultur und ihre langsamen Veränderungen weiter von Interesse sein werden, womöglich mit einem verstärkten Bezug auf Arenen, d.h. auf in Räume, Gattungen, Kommunikationsgemeinschaften eingebundene Regelhaftigkeiten, die den Mitgliedern einer Kultur ansozialisiert werden. Damit eng verknüpft werden Normvorstellungen und ihre unterschiedlichen Verbindlichkeiten zweifellos ein Thema bleiben, und die neue Staatlichkeitsdebatte mit ihren interessanten, weil gerade nicht auf den modernen Staat fixierten Kategorien wird für die Antike fruchtbar werden.68 Aber letztlich bleibt zu hoffen, daß sich viel Unerwartetes und daher umso Aufregenderes ereignet – wie es 1966 mit dem Erscheinen von „Res publica amissa“ geschah.

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Bibliographie

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Notes

1 Meier 1966; ²1980. – Dem Charakter dieses Berichts über die deutsche bzw. deutschsprachige Forschung entsprechend verzichte ich weitestgehend auf eine Dokumentation der Forschungen in anderen Ländern.

2 Mommsen 1976; 1887/8³; Gelzer 1912 (Nachdruck 1962); Strasburger 1931; 1953 (²1968); zu Heuß unten Anm. 4.

3 Zur Bedeutung gerade von Mommsen und Gelzer für die Erforschung der römischen Republik allgemein vgl. knapp Jehne 2006b, 4-6.

4 Vgl. Heuss 1956; 1973.

5 Raaflaub 1974; Bruhns 1978.

6 Rilinger 1976.

7 Rilinger 1982.

8 Bruhns 2003.

9 Nippel 1988; vgl. auch eine darauf aufbauende englische Version 1995.

10 Hölkeskamp 1987 (²2011). Hölkeskamp ist nicht im formalen Sinne ein Schüler Meiers: er hat zwar u.a. bei Meier studiert, aber bei Karl-Wilhelm Welwei in Bochum promoviert.

11 Vgl. dazu Martin 2009 (zuerst 1982); dazu auch Schmitz 2009: 9-10.

12 So die brillante Formel von Martin (1994).

13 Vgl. z.B. Linke 1998; 2006; 2014; Harders 2010.

14 Vgl. für die Aktivitäten der auslaufenden Arbeitsstelle die Website der Akademie http://www.sklaven.adwmainz.de/index.php?id=312.

15 Alföldy 11976, ²1979, ³1984, 42011.

16 Finley 1973/²1984 (die erste englische Fassung und die erweiterte). Eine deutsche Übersetzung erschien schon 1977 als preiswertes Taschenbuch, in der dritten Auflage ³1993 wurde die erweiterte Fassung vorgelegt.

17 Schneider 1974; vgl. auch seine Darstellung des Untergangs der römischen Republik, Schneider 1977. Zur Entwicklung der Wirtschaftsgeschichte Roms in Deutschland vgl. Bruhns 1997.

18 Bleicken 1955, ²1968.

19 Bleicken 1975.

20 Meier 2015, 599 Anm. 11.

21 Lundgreen 2011. S. auch Lundgreen 2014.

22 Nicolet 1976; ²1979; amerikanische Fassung 1980; Veyne 1976 (gekürzt auf Deutsch 1988).

23 Cf. Jehne 2006b, 12-13.

24 Bruhns / David / Nippel (Hgg.) 1997.

25 Millar 1977.

26 Millars Aufsätze zur Republik (zuerst erschienen zwischen 1984 und 1995) sind zusammengestellt in Millar 2002, „Part II: The Roman Republic“. Siehe auch Millar 1998.

27 Vgl. für einen knappen Überblick Jehne 1995a.

28 Jehne (Hg.) 1995.

29 Es gab aber auch schon früher Auseinandersetzungen mit Millars Ideen, vgl. z.B. Burckhardt 1990; Flaig 1992; 1993; 1994; Hölkeskamp 1987.

30 Flaig 1992, 84-86. Vgl. schon Flaig 1998.

31 Zu den Wahlen vgl. Jehne 2001/2003a; 2009b; 2010; 2013b.

32 Trivium 31, 2020: https://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/trivium/6588. Vgl. außerdem Hölkeskamp 2004; 2017; 2019a.

33 Flaig 2003; siehe auch Flaig 1997.

34 Degelmann 2018.

35 Timmer 2009.

36 Hölkeskamp 1995; 2011; 2013a; 2013b; Jehne 2000; 2001/2003a; 2011; 2013b; Flaig 1995a; 2003; Pina Polo 1996; Knopf 2018.

37 Mouritsen 2001; 2017.

38 Jehne 2006b; 2011; 2013; Hölkeskamp 1995; 2006; 2013a; 2013b.

39 Laser 1997; Tiersch 2009; Tröster 2013; Knopf 2018; in diese Richtung führt auch die neuere Forschung zur öffentlichen Meinung in Rom, vgl. jetzt Rosillo-López 2017; Angius 2018.

40 Vgl. Jehne 2001/2003b; 2009b; 2010; 2013b. Zum ambitus Jehne 1995; Walter 2010; Beck 2019; Karatas 2019.

41 Flaig 1995A; Flaig 2003, 155-231.

42 Flaig 1995B; 2003, 49-68.

43 Hölkeskamp 2004; 2008; 2015; vgl. auch Beck 2005.

44 Walter 2004a; Walter 2003; 2004b (in der Trivium-Ausgabe: https://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/trivium/7133 in gekürzter Form ins Französische übertragen).

45 Blösel 2000; Stemmler 2000; Kirov 2010.

46 Baltrusch 1989; Pfeilschifter 2002.

47 Itgenshorst 2005.

48 Hölkeskamp 2015.

49 Hölkeskamp 2014; 2019b.

50 Nebelin 2014.

51 Meier 2015.

52 Meier 1982.

53 Meier 1978.

54 Durch Analyse der zentralen Texte von Cicero (de legibus und de re publica) und Sallust (epistulae ad Caesarem), vgl. Lehmann 1980; Girardet 1983; später dann Meyer 2006; Samotta 2009.

55 Bernett 1994. S. auch Jehne 2003b, dagegen jetzt Girardet 2018. Leider noch nicht publiziert ist die Dissertation von Marian Nebelin, der die Radikalisierung in Ciceros Denken bis zur Rechtfertigung der gnadenlosen Ausmerzung aller Gegner überzeugend vorgeführt hat (Nebelin in Vorbereitung).

56 Bernett 2008. In dem Band hat Meier 2008 auf alle Beiträge zu seinen Themen und Werken geantwortet.

57 Winterling 2008.

58 Blösel 2011; 2016. Leider liegt die umfassende Analyse Blösels noch nicht vor (Blösel in Vorbereitung).

59 Ungern-Sternberg 1998.

60 Walter 2009.

61 Walter 2017.

62 Vgl. dagegen etwa Jehne 2008; 2009a (unter Rückgriff auf Meiers Konzept der historischen Prozesse; siehe auch schon Jehne 1987).

63 M. Meier 2014. Vgl. dazu demnächst auch Jehne 2020 (im Druck).

64 Timmer 2017.

65 Klingenberg 2012.

66 Künzer 2016; Blochmann 2017.

67 Kröss 2017.

68 Vgl. vorläufig Lundgreen 2014.

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Pour citer cet article

Référence papier

Martin Jehne, « Die politische Kultur der römischen Republik in der deutschen Forschung »Anabases, 34 | 2021, 53-73.

Référence électronique

Martin Jehne, « Die politische Kultur der römischen Republik in der deutschen Forschung »Anabases [En ligne], 34 | 2021, mis en ligne le 29 octobre 2023, consulté le 12 février 2025. URL : http://0-journals-openedition-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/anabases/12567 ; DOI : https://0-doi-org.catalogue.libraries.london.ac.uk/10.4000/anabases.12567

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Auteur

Martin Jehne

Technische Universität Dresden
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