Jede Stadt hat zwei Antlitze: ein materielles Antlitz, also einen mit physischen Objekten gefüllten Raum sowie ein symbolisches Antlitz, also einen Raum, gefüllt mit Metaphern, die nach einem Code symbolischer Bedeutungen das materielle Antlitz ordnen. Die Stadtbevölkerung verbindet dabei mit aus dem Stadtbild hervorstechenden physischen Objekten bestimmte kulturelle Inhalte. Auf diese Weise entsteht ein Netz aus unterschiedlichen Zeichen, die in der aktuellen Forschung zur Erinnerungskultur gewöhnlich als Erinnerungsorte oder Erinnerungsfiguren bezeichnet werden. Dieses System, das sich auf symbolisches Denken stützt, erlaubt es, die Topographie einer Stadt besser zu memorieren durch Berufung auf Begriffe, die in der Erinnerungskultur an die lokale, regionale, national-staatliche oder auch allgemeine Geschichte gekoppelt sind.
Die mentale Landkarte des Stadtgedächtnisses wird gebildet durch die symbolische Dimension des Gedächtnisses der Stadtbewohner verbunden mit der praktischen D...