Die Österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild gehört zu den bekanntesten populärwissenschaftlichen Werken der späten Donaumonarchie. Sie entstand auf Anregung des Thronfolgers Rudolf von Habsburg (1858-1889), weshalb sie zumeist Kronprinzenwerk genannt wird, und rief um die Jahrhundertwende reges Interesse hervor, zumindest in Zisleithanien. Die Veröffentlichung der einundzwanzig Teilbände, die jeweils einer bestimmten Region der Monarchie gewidmet sind, erstreckte sich zwischen 1887 und 1902. Jeder Band folgt einem festen Muster: Nach geographischen und naturwissenschaftlichen Kapiteln kommen archäologische und historische, schließlich ethnographische Schilderungen (Betrachtungen zur physischen Anthropologie, zur Folklore, zum Wirtschaftsleben usw.).
Die Beschreibung der ‚Volksstämme‘ bleibt stereotyp: Das Augenmerk gilt vor allem der ländlichen Bevölkerung, die als Bewahrerin einer angeblich ursprünglicheren Identität stilisiert wird, während die StadtbewohnerInnen nur m...