Während bewaffneter Konflikte werden künstlerische und historische Baudenkmäler absichtlich oder unabsichtlich oft zu den Opfern. Hochsymbolische Orte können aufgrund der Auswirkungen, die ihre Zerstörung auf die Bevölkerung hat, zu Zielen werden. Diese zerstörten Denkmäler werden häufig zu einem Märtyrererbe, anhand dessen der Staat, der diese Denkmäler verwaltet, seinen eigenen Wiederaufbau inszenieren kann. Nach dem Zweiten Weltkrieg war es in Österreich der Fall, als der Staat die Restaurierung und den Wiederaufbau der großen Denkmäler, insbesondere der zerstörten Wiener Denkmäler, für die Inszenierung seiner „Wiedergeburt“ nutzte. Dieser Beitrag untersucht, wie nach 1945 das zerstörte bauliche Erbe vom österreichischen Staat aufgegriffen und instrumentalisiert wurde und befasst sich mit den diskursiven Strategien, die von der öffentlichen Behörde verwendet werden, um das Land und die Bevölkerung, für die sie verantwortlich ist, als Opfer und nicht als Mittäter darzustellen.

During armed conflicts, artistic and historical monuments are among the victims, whether their destruction is intentionally or not : highly symbolic places can be targeted because their destruction will have repercussions for the population. These destroyed monuments often become a martyred heritage, serving as a tool for the state in charge to stage its own reconstruction. After the Second World War this was the case in Austria, where the state used the restoration and reconstruction of major monuments, particularly in Vienna, to stage its “renaissance”. By examining the way in which the destroyed monuments were taken over and instrumentalized by the Austrian state after 1945, this article looks at the discursive strategies mobilized by the public authorities to present the country and the population under their care as victims rather than accomplices.